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Bluthochdruck (Hypertonie)

Definition und Ursachen

Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, liegt vor, wenn die Blutdruckwerte dauerhaft über 140/90 mmHg erhöht sind. Bei optimalen Werten sollte der systolische Druck unter 120 mmHg und der diastolische unter 80 mmHg liegen. Man unterscheidet zwischen primärer Hypertonie, die ohne erkennbare Ursache auftritt und etwa 95% aller Fälle betrifft, und sekundärer Hypertonie, die durch andere Erkrankungen verursacht wird.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören Übergewicht, Bewegungsmangel, salzreiche Ernährung, Stress, Rauchen und genetische Veranlagung. Unbehandelt kann Bluthochdruck zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen oder Netzhautschäden führen.

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Therapie des Bluthochducks erfolgt stufenweise und individuell angepasst. Zur Verfügung stehen verschiedene Wirkstoffgruppen:

  • ACE-Hemmer wie Ramipril und Enalapril erweitern die Blutgefäße
  • Beta-Blocker wie Metoprolol und Bisoprolol reduzieren die Herzfrequenz
  • Calcium-Antagonisten wie Amlodipin und Nifedipin entspannen die Gefäßmuskulatur
  • Diuretika wie Hydrochlorothiazid und Torasemid fördern die Wasserausscheidung

Oft werden Kombinationspräparate eingesetzt, die mehrere Wirkstoffe enthalten und eine bessere Blutdruckkontrolle ermöglichen.

Herzinsuffizienz

Symptome und Stadien

Herzinsuffizienz bezeichnet die verminderte Pumpfunktion des Herzens, wodurch der Körper nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Die Einteilung erfolgt nach der NYHA-Klassifikation in vier Stadien: von Stadium I (keine Beschwerden bei normaler Belastung) bis Stadium IV (Beschwerden bereits in Ruhe).

Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Herzinsuffizienz. Typische Symptome sind Atemnot, Wassereinlagerungen in den Beinen, schnelle Ermüdbarkeit und verminderte Leistungsfähigkeit. Die Diagnose erfolgt durch körperliche Untersuchung, Echokardiographie und Laborwerte wie NT-proBNP.

Therapieoptionen

Die Behandlung der Herzinsuffizienz zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

  • ACE-Hemmer und ARB wie Valsartan und Candesartan entlasten das Herz
  • Beta-Blocker verbessern die Herzfunktion langfristig
  • Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton reduzieren Wassereinlagerungen
  • Digitalis-Präparate stärken die Herzkontraktion

Moderne Therapieansätze umfassen SGLT2-Inhibitoren und innovative Kombinationspräparate, die gezielt die Prognose verbessern können.

Koronare Herzkrankheit und Angina Pectoris

Entstehung und Risikofaktoren

Die koronare Herzkrankheit (KHK) entsteht durch Arteriosklerose in den Herzkranzgefäßen, bei der sich Plaques aus Cholesterin, Kalzium und anderen Substanzen an den Gefäßwänden ablagern. Diese Ablagerungen verengen die Arterien und reduzieren den Blutfluss zum Herzmuskel. Man unterscheidet zwischen stabiler Angina, die bei körperlicher Belastung auftritt, und instabiler Angina, die auch in Ruhe auftreten kann und einen medizinischen Notfall darstellt. Ein Herzinfarkt entsteht, wenn ein Plaque aufbricht und das Gefäß vollständig verschließt.

Medikamentöse Prävention und Behandlung

Die moderne Therapie der KHK umfasst verschiedene Medikamentengruppen, die das Risiko für Komplikationen deutlich senken können:

  • Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (Acetylsalicylsäure) und Clopidogrel verhindern die Bildung von Blutgerinnseln
  • Statine wie Atorvastatin und Simvastatin senken den Cholesterinspiegel und stabilisieren Plaques
  • Nitrate erweitern die Herzkranzgefäße und lindern akute Angina-Beschwerden
  • Beta-Blocker reduzieren Herzfrequenz und Blutdruck, wodurch der Sauerstoffbedarf des Herzens sinkt

Herzrhythmusstörungen

Arten von Rhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen können verschiedene Formen annehmen und unterschiedliche Schweregrade aufweisen. Vorhofflimmern ist die häufigste Form und führt zu einem unregelmäßigen, oft schnellen Herzschlag. Vorhofflattern ähnelt dem Vorhofflimmern, zeigt aber regelmäßigere Muster. Tachykardien bezeichnen zu schnelle Herzrhythmen über 100 Schläge pro Minute, während Bradykardien durch zu langsame Herzfrequenzen unter 60 Schlägen charakterisiert sind. Besonders gefährlich sind ventrikuläre Arrhythmien, die lebensbedrohlich werden können.

Antiarrhythmische Therapie

Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen erfolgt je nach Art und Schweregrad der Störung. Antiarrhythmika werden in vier Klassen eingeteilt, die unterschiedlich auf die elektrische Aktivität des Herzens wirken. Bei Vorhofflimmern kann Digitalis zur Frequenzkontrolle eingesetzt werden, während eine Antikoagulation mit Marcumar oder modernen NOAK-Präparaten das Schlaganfallrisiko reduziert. Beta-Blocker sind besonders wirksam bei verschiedenen Formen von Tachykardien und gehören oft zur Basistherapie von Rhythmusstörungen.

Fettstoffwechselstörungen

Cholesterin und Triglyceride

Fettstoffwechselstörungen gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das LDL-Cholesterin ("schlechtes" Cholesterin) lagert sich in den Arterienwänden ab und fördert die Atherosklerose, während HDL-Cholesterin ("gutes" Cholesterin) protektiv wirkt. Die familiäre Hypercholesterinämie ist eine genetische Erkrankung, die bereits in jungen Jahren zu stark erhöhten Cholesterinwerten führt.

Die Zielwerte für Cholesterin variieren je nach individuellem Risikoprofil:

  • Niedriges Risiko: LDL-Cholesterin unter 116 mg/dl
  • Mittleres Risiko: LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl
  • Hohes Risiko: LDL-Cholesterin unter 70 mg/dl
  • Sehr hohes Risiko: LDL-Cholesterin unter 55 mg/dl

Lipidsenkende Medikamente

Statine gelten als Goldstandard in der Cholesterinsenkung und reduzieren nachweislich das kardiovaskuläre Risiko. Ezetimib hemmt die Cholesterinresorption im Darm und wird oft in Kombination mit Statinen eingesetzt. PCSK9-Inhibitoren sind moderne Therapieoptionen für Hochrisikopatienten mit unzureichender Statin-Wirkung. Bei erhöhten Triglyceridwerten kommen Fibrate zum Einsatz, die besonders die Triglyceride senken.

Venöse Erkrankungen und Thromboseprophylaxe

Venenleiden und Thrombosen

Chronische Veneninsuffizienz entsteht durch defekte Venenklappen und führt zu Schwellungen, Schweregefühl und Hautveränderungen. Die tiefe Beinvenenthrombose ist eine gefährliche Komplikation, bei der sich Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen bilden. Als schwerwiegendste Folge kann eine Lungenembolie auftreten, wenn sich Teile des Thrombus lösen und in die Lungengefäße gelangen.

Antikoagulation und Venenmittel

Zur Thromboseprophylaxe und -behandlung stehen verschiedene Antikoagulantien zur Verfügung:

  • Unfraktioniertes Heparin (UFH) für die Akutbehandlung
  • Niedermolekulare Heparine (NMH) zur subkutanen Anwendung
  • Orale Antikoagulantien wie Warfarin oder moderne NOAK
  • Venenmittel mit Rosskastanienextrakt oder Rutosiden zur Symptomlinderung

Die Kompressionstherapie mit Strümpfen oder Verbänden unterstützt den venösen Rückfluss und ist eine wichtige Ergänzung zur medikamentösen Behandlung.

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