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Entzündungshemmend

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Was sind entzündungshemmende Medikamente?

Entzündungshemmende Medikamente sind Arzneimittel, die gezielt Entzündungsreaktionen im Körper reduzieren und damit verbundene Beschwerden lindern. Sie wirken, indem sie die Bildung von Entzündungsbotenstoffen hemmen oder deren Wirkung blockieren. Diese Medikamente sind besonders wichtig bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen und Verletzungen.

Der menschliche Körper reagiert auf Verletzungen, Infektionen oder Reizungen mit einer natürlichen Entzündungsreaktion. Dabei unterscheidet man zwischen akuten Entzündungen, die schnell auftreten und normalerweise innerhalb weniger Tage abheilen, und chronischen Entzündungen, die über Wochen oder Monate andauern können. Akute Entzündungen sind meist eine gesunde Reaktion des Immunsystems, während chronische Entzündungen oft behandlungsbedürftig sind.

Entzündungshemmende Medikamente werden notwendig, wenn die körpereigene Entzündungsreaktion zu stark ausfällt oder chronisch wird. Sie helfen bei Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Funktionseinschränkungen. Typische Anwendungsbereiche sind Gelenkerkrankungen, Sportverletzungen, Kopfschmerzen und verschiedene chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates.

NSAR - Nichtsteroidale Antirheumatika

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind die am häufigsten verwendeten entzündungshemmenden Medikamente. Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend, indem sie das Enzym Cyclooxygenase hemmen, welches für die Bildung von Entzündungsbotenstoffen verantwortlich ist. NSAR sind besonders effektiv bei entzündlichen Schmerzen und werden sowohl rezeptfrei als auch verschreibungspflichtig angeboten.

In Deutschland sind verschiedene bewährte NSAR-Präparate erhältlich:

  • Ibuprofen: Erhältlich als Ibu-ratiopharm, Nurofen - gut verträglich und vielseitig einsetzbar
  • Diclofenac: Bekannt als Voltaren, Diclac - besonders wirksam bei Gelenkbeschwerden
  • Naproxen: Als Naproxen AL, Proxen verfügbar - lang anhaltende Wirkung
  • ASS (Acetylsalicylsäure): Aspirin, ASS-ratiopharm - klassisches Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung

Diese Medikamente eignen sich hervorragend zur Behandlung von Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenbeschwerden und Sportverletzungen. Die Dosierung richtet sich nach dem jeweiligen Wirkstoff und der Schwere der Beschwerden. Wichtig ist die Einnahme zu den Mahlzeiten, um Magenbeschwerden zu vermeiden, und die Beachtung der maximalen Tagesdosis.

Steroidale Entzündungshemmer (Kortikosteroide)

Kortikosteroide, auch als Kortisonpräparate bekannt, gehören zu den stärksten verfügbaren entzündungshemmenden Medikamenten. Sie wirken durch die Hemmung der Entzündungskaskade auf zellulärer Ebene und unterdrücken die Immunantwort des Körpers. Diese Wirkungsweise macht sie besonders effektiv bei schweren und chronischen Entzündungsprozessen.

Verschreibungspflichtige Präparate

Zu den wichtigsten steroidalen Entzündungshemmern zählen Prednisolon (verfügbar als Decortin H oder Predni H) und Dexamethason (bekannt unter den Handelsnamen Fortecortin oder Dexagalen). Diese Medikamente sind ausschließlich verschreibungspflichtig und erfordern eine sorgfältige ärztliche Überwachung.

Anwendung und Vorsichtsmaßnahmen

Kortikosteroide werden bei schweren Entzündungen wie Rheuma, Asthma oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Wichtige Vorsichtsmaßnahmen umfassen:

  • Langsame, ausschleichende Dosierung zur Vermeidung von Entzugssymptomen
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen während der Behandlung
  • Beachtung möglicher Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder erhöhte Infektanfälligkeit

Topische entzündungshemmende Präparate

Topische Entzündungshemmer in Form von Salben, Gelen und Cremes bieten den Vorteil einer gezielten lokalen Behandlung ohne systemische Nebenwirkungen. Diese Darreichungsformen ermöglichen eine direkte Wirkstoffabgabe am Entzündungsort und reduzieren das Risiko von Magen-Darm-Beschwerden erheblich.

Verfügbare Produkte

Zu den bewährtesten topischen Präparaten gehören Diclofenac-Gel (Voltaren Emulgel, Diclac Gel), Ibuprofen-Gel (doc Ibuprofen, Ibutop) und Felbinac (Trombophob Plus). Diese Produkte unterscheiden sich in ihrer Wirkstärke und Galenik, sind jedoch alle für die äußerliche Anwendung optimiert.

Anwendungsgebiete

Topische Entzündungshemmer eignen sich besonders für folgende Beschwerden:

  • Prellungen und Sportverletzungen
  • Muskelzerrungen und Verstauchungen
  • Arthroseschmerzen und Gelenkbeschwerden
  • Lokale Entzündungen der Weichteile

Die Anwendung erfolgt durch mehrmaliges tägliches Auftragen auf die betroffene Hautstelle mit sanfter Einmassage.

Natürliche entzündungshemmende Alternativen

Neben synthetischen Medikamenten bieten pflanzliche Entzündungshemmer eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zur konventionellen Therapie. Diese natürlichen Wirkstoffe können bei verschiedenen Entzündungsformen unterstützend wirken und weisen oft ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf.

Bewährte Naturpräparate

  • Weihrauch (H15 Boswellia): Traditionell bei Gelenkbeschwerden eingesetzt, hemmt entzündungsfördernde Enzyme
  • Teufelskralle (Rivoltan, Teufelskralle-ratiopharm): Besonders wirksam bei Rückenschmerzen und Arthrose
  • Arnika (Traumeel, Arnica-Heel): Ideal bei Verletzungen, Prellungen und Schwellungen

Die Wirksamkeit dieser Präparate ist durch zahlreiche Studien belegt. Weihrauch zeigt in klinischen Untersuchungen signifikante Verbesserungen bei Arthritis-Patienten. Teufelskralle kann nachweislich Schmerzen reduzieren und die Beweglichkeit verbessern. Eine Kombination mit konventionellen Medikamenten ist meist problemlos möglich und kann sogar die Wirkung verstärken, sollte jedoch immer mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.

Wichtige Hinweise und Nebenwirkungen

Obwohl entzündungshemmende Medikamente sehr wirksam sind, können sie verschiedene Nebenwirkungen verursachen. NSAR können insbesondere Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und in seltenen Fällen Geschwüre hervorrufen. Auch das Herz-Kreislauf-System kann bei längerer Anwendung beeinträchtigt werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen

  • Ältere Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen
  • Wechselwirkungen mit Blutverdünnern und anderen Medikamenten beachten
  • In Schwangerschaft und Stillzeit nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden
  • Bei Nieren- oder Lebererkrankungen besondere Vorsicht walten lassen

Konsultieren Sie einen Arzt, wenn Beschwerden länger als drei Tage anhalten oder sich verschlechtern. Bei Langzeitanwendung sind regelmäßige Kontrollen empfehlenswert. Lagern Sie alle Medikamente trocken, kühl und außerhalb der Reichweite von Kindern. Beachten Sie stets das Verfallsdatum und entsorgen Sie abgelaufene Präparate ordnungsgemäß in der Apotheke.

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