Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, die durch wiederkehrende Entzündungen der Bronchien gekennzeichnet ist. Bei Betroffenen reagieren die Atemwege überempfindlich auf verschiedene Reize, was zu einer Verengung der Bronchien führt. Die Entzündungsprozesse in den Atemwegen verursachen eine Schwellung der Schleimhäute und eine verstärkte Schleimproduktion. Sowohl genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren spielen bei der Entstehung von Asthma eine entscheidende Rolle.
Die charakteristischen Anzeichen von Asthma sind vielfältig und können in ihrer Intensität variieren. Typische Beschwerden umfassen Atemnot und Kurzatmigkeit, besonders bei körperlicher Anstrengung. Pfeifende Atemgeräusche beim Ein- und Ausatmen sind ein weiteres deutliches Symptom. Viele Patienten leiden zudem unter anhaltendem Husten und einem bedrückenden Engegefühl in der Brust. Nächtliche Beschwerden sind besonders belastend und können zu Schlafstörungen führen.
Verschiedene Faktoren können einen Asthmaanfall auslösen:
In deutschen Apotheken sind verschiedene wirksame verschreibungspflichtige Asthma-Medikamente erhältlich. Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol und Formoterol wirken als Bronchodilatatoren und erweitern schnell die verengten Atemwege. Inhalative Kortikosteroide wie Budesonid und Beclometason bekämpfen die chronische Entzündung in den Bronchien. Moderne Kombinationspräparate vereinen beide Wirkstoffgruppen und bieten eine umfassende Therapie. Diese Medikamente sind ausschließlich auf ärztliche Verschreibung in der Apotheke erhältlich.
Ergänzend zur verschreibungspflichtigen Therapie bieten deutsche Apotheken verschiedene rezeptfreie Unterstützungsmöglichkeiten. Atemhilfen und spezielle Inhalationsgeräte können die Medikamentenaufnahme verbessern. Natürliche Präparate mit ätherischen Ölen oder pflanzlichen Extrakten können die Atemwege unterstützen. Auch Atemtherapiegeräte und Peak-Flow-Meter zur Selbstkontrolle sind ohne Rezept verfügbar und helfen bei der langfristigen Asthma-Überwachung.
Für die schnelle Linderung akuter Asthmasymptome sind kurzwirksame Beta-2-Agonisten die erste Wahl. Salbutamol-Sprays wie Sultanol oder Bronchospray sowie Terbutalin-Präparate wirken binnen weniger Minuten bronchienerweiternd und verschaffen schnelle Erleichterung bei Atemnot. Diese Notfallmedikamente sollten immer griffbereit sein und gehören in jede Hausapotheke von Asthmatikern. Die korrekte Anwendung von Dosieraerosolen ist entscheidend für die Wirksamkeit - eine ruhige, tiefe Einatmung während der Sprühstoßabgabe optimiert die Medikamentenaufnahme in die Bronchien.
Bestimmte Warnsignale erfordern sofortige ärztliche Hilfe. Bei schweren Asthmaanfällen mit extremer Atemnot, bläulicher Verfärbung von Lippen oder Fingernägeln, Sprechen nur in einzelnen Worten oder wenn die Notfallmedikation nicht ausreichend wirkt, muss umgehend der Notarzt gerufen werden. Die Grenzen der Selbstmedikation sind erreicht, wenn Beschwerden trotz korrekter Anwendung der Bedarfsmedikation anhalten oder sich verschlechtern.
Die korrekte Verwendung verschiedener Inhalatortypen ist für den Therapieerfolg essentiell. Spacer und Inhalierhilfen verbessern die Medikamentenverteilung erheblich und sollten besonders bei Dosieraerosolen verwendet werden. Häufige Anwendungsfehler wie zu schnelle Einatmung, mangelnde Koordination oder unzureichende Mundspülung nach der Inhalation können die Wirksamkeit deutlich reduzieren.
Die Grundlage der Asthma-Langzeittherapie bilden entzündungshemmende Controller-Medikamente. Inhalative Kortikosteroide wie Budesonid oder Fluticason reduzieren die chronische Entzündung der Atemwege und sollten regelmäßig angewendet werden, auch bei Beschwerdefreiheit. Langwirksame Beta-2-Agonisten wie Salmeterol oder Formoterol erweitern die Bronchien über 12 Stunden und werden bei unzureichender Kontrolle zusätzlich eingesetzt. Leukotrienrezeptor-Antagonisten wie Montelukast bieten eine orale Therapieoption, besonders bei allergischem Asthma oder bei Patienten mit Unverträglichkeiten gegen Inhalativa.
Moderne Fixkombinationen vereinfachen die Therapie durch die Kombination mehrerer Wirkstoffe in einem Inhalator. In Deutschland sind bewährte Präparate wie Foster, Symbicort und Seretide erhältlich, die verschiedene Wirkstoffkombinationen anbieten:
Die Stufentherapie nach deutschen Leitlinien ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung je nach Schweregrad und Kontrolle der Asthmasymptome.
Bei allergischem Asthma können Antihistaminika als sinnvolle Ergänzung zur Standardtherapie eingesetzt werden, um allergische Reaktionen zu reduzieren. Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) stellt eine ursächliche Behandlungsmöglichkeit dar, bei der das Immunsystem schrittweise an die auslösenden Allergene gewöhnt wird. Cromoglicinsäure-Präparate wirken vorbeugend und stabilisieren die Mastzellen, wodurch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren verhindert wird.
Sportler mit Belastungsasthma profitieren von einer präventiven Medikation vor körperlicher Aktivität. Systematische Aufwärmstrategien können das Auftreten von Symptomen deutlich reduzieren. Besonders geeignete Sportarten sind Schwimmen, Radfahren und Wandern, während intensive Ausdauersportarten in kalter, trockener Luft vermieden werden sollten.
Bei schwerem, therapieresistentem Asthma kommen moderne Biologika wie Omalizumab oder Mepolizumab zum Einsatz. Diese zielgerichteten Therapien erfordern eine spezialisierte pneumologische Betreuung und regelmäßige Kontrollen in spezialisierten Zentren.
Ein Peak-Flow-Meter ermöglicht die regelmäßige Selbstkontrolle der Lungenfunktion und hilft dabei, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen. Das Führen eines Asthma-Tagebuchs dokumentiert Symptome, Auslöser und Medikamenteneinnahme. Strukturierte Medikamentenpläne sorgen für die korrekte Einnahme und Dosierung der verordneten Arzneimittel.
Ihre Apotheke bietet professionelle Inhalationsschulungen zur korrekten Anwendung von Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren. Umfassende Medikationsberatung hilft bei der optimalen Therapieplanung. Zusätzlich unterstützen wir Sie beim Zusammenstellen eines vollständigen Notfallsets mit den wichtigsten Medikamenten.
Wichtige präventive Maßnahmen umfassen: