Arthritis bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die sich deutlich von der Arthrose unterscheidet. Während Arthrose durch Verschleiß entsteht, ist Arthritis durch aktive Entzündungsprozesse gekennzeichnet. Die rheumatoide Arthritis stellt die häufigste entzündliche Form dar und betrifft das Immunsystem. Bei der Psoriasis-Arthritis entwickelt sich die Gelenkentzündung in Verbindung mit Schuppenflechte, während Gicht-Arthritis durch erhöhte Harnsäurewerte und Kristallablagerungen in den Gelenken ausgelöst wird.
Typische Symptome umfassen:
Besonders häufig sind Hände, Handgelenke, Knie, Hüftgelenke und die Wirbelsäule betroffen. Die Erkrankung kann symmetrisch auftreten und mehrere Gelenke gleichzeitig befallen.
Bei der rheumatoiden Arthritis führen Autoimmunreaktionen dazu, dass das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gesunde Gelenkstrukturen angreift. Diese fehlgeleitete Immunantwort verursacht chronische Entzündungen in der Gelenkinnenhaut. Genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle - Menschen mit einer familiären Vorgeschichte haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Weitere bedeutende Risikofaktoren sind Alter und Geschlecht, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Übergewicht verstärkt die mechanische Belastung der Gelenke und kann Entzündungsprozesse fördern. Bestimmte Infektionen können als Auslöser fungieren und Autoimmunreaktionen in Gang setzen. Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen, unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel können das Arthritis-Risiko erhöhen und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Für die Behandlung von Arthritis-Beschwerden stehen in deutschen Apotheken verschiedene rezeptfreie Schmerzmittel zur Verfügung. Ibuprofen ist eines der am häufigsten verwendeten Medikamente und erhältlich unter Markennamen wie Nurofen, Dolgit oder IBU-ratiopharm. Diese Wirkstoffe gehören zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und wirken sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Diclofenac, bekannt durch Präparate wie Voltaren oder Diclac, bietet ebenfalls eine effektive Schmerzreduktion. Naproxen, verfügbar als Dolormin oder Proxen, zeichnet sich durch eine längere Wirkdauer aus. Bei leichten Beschwerden kann auch Paracetamol eine Alternative darstellen, obwohl es keine entzündungshemmende Wirkung besitzt.
Für schwerwiegendere Arthritis-Formen verschreiben Ärzte in Deutschland spezielle Medikamente. Methotrexat gilt als Goldstandard der Basistherapie bei rheumatoider Arthritis. Biologika wie Adalimumab oder Etanercept kommen bei therapieresistenten Fällen zum Einsatz. Kortison-Präparate werden gezielt bei akuten Schüben eingesetzt, während COX-2-Hemmer wie Celecoxib eine magenverträglichere Alternative zu herkömmlichen NSAR darstellen.
Zur äußerlichen Anwendung bieten deutsche Apotheken eine Vielzahl von Schmerzgelen und Cremes an. Capsaicin-haltige Präparate können bei regelmäßiger Anwendung die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Kühlende und wärmende Salben bieten je nach Bedarf unterschiedliche therapeutische Ansätze.
Neben der medikamentösen Behandlung spielen ergänzende Therapieformen eine wichtige Rolle bei der Arthritis-Behandlung. Physiotherapie und gezielte Bewegungsübungen helfen dabei, die Gelenkfunktion zu erhalten und Muskeln zu stärken. Ergotherapie unterstützt Patienten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben durch spezielle Hilfsmittel und Techniken.
Alternative Heilmethoden ergänzen die konventionelle Therapie:
Diese ganzheitlichen Ansätze können die Lebensqualität von Arthritis-Patienten erheblich verbessern und sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.
Die Natur bietet wertvolle Unterstützung bei der Behandlung von Arthritis-Beschwerden. Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Algenöl wirken nachweislich entzündungshemmend und können die Gelenksteifigkeit reduzieren. Glucosamin und Chondroitin unterstützen den Erhalt der Knorpelsubstanz und fördern deren Regeneration. Kurkuma, besonders das darin enthaltene Curcumin, gilt als kraftvoller natürlicher Entzündungshemmer mit jahrhundertelanger Tradition in der Heilkunde.
Weihrauch-Extrakt (Boswellia serrata) hemmt spezifische Entzündungsenzyme und kann Schmerzen lindern. MSM (Methylsulfonylmethan) versorgt die Gelenke mit organischem Schwefel und unterstützt die normale Gelenkfunktion. Diese natürlichen Substanzen können als wertvolle Ergänzung zur konventionellen Therapie dienen.
Eine gezielte Nährstoffversorgung ist essentiell für gesunde Gelenke. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle für die Knochengesundheit und das Immunsystem. Vitamin C fördert die Kollagenbildung, die für gesunde Knorpel und Bindegewebe unerlässlich ist. Calcium und Magnesium arbeiten synergistisch für starke Knochen und optimale Muskelfunktion. Zink unterstützt das Immunsystem und beschleunigt Heilungsprozesse im Gewebe.
Effektive Arthritis-Prävention beginnt mit einem aktiven, gesunden Lebensstil. Regelmäßige, gelenkschonende Bewegung wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga hält die Gelenke beweglich und stärkt die stützende Muskulatur. Gewichtskontrolle entlastet besonders die tragenden Gelenke wie Knie und Hüfte erheblich.
Ein erfülltes Leben mit Arthritis ist durch praktische Anpassungen möglich. Ergonomische Hilfsmittel erleichtern Haushaltstätigkeiten, während Arbeitsplatzanpassungen berufliche Tätigkeiten unterstützen. Selbsthilfegruppen bieten wertvollen Erfahrungsaustausch und emotionale Unterstützung. Regelmäßige ärztliche Kontrollen gewährleisten eine optimale Therapieanpassung und helfen dabei, einen individuellen Notfallplan für akute Schübe zu entwickeln.