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Alzheimer und Parkinson

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Verständnis von Alzheimer und Parkinson

Alzheimer und Parkinson sind zwei der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die hauptsächlich ältere Menschen betreffen. Während Alzheimer primär das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen beeinträchtigt, ist Parkinson vorwiegend eine Bewegungsstörung, die durch den Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen entsteht. Beide Krankheiten sind fortschreitend und derzeit nicht heilbar, jedoch können ihre Symptome durch geeignete Behandlung gelindert werden.

In Deutschland leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, davon leiden rund zwei Drittel an Alzheimer. Bei Parkinson sind circa 400.000 Menschen betroffen. Die Häufigkeit beider Erkrankungen steigt mit dem Alter deutlich an - während unter 65-Jährige selten erkranken, ist etwa jeder achte über 80-Jährige von Demenz betroffen.

Frühe Warnzeichen erkennen

  • Alzheimer: Vergesslichkeit bei alltäglichen Aufgaben, Wortfindungsstörungen, Orientierungsprobleme
  • Parkinson: Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen, Tremor in Ruhe, kleinschrittiger Gang
  • Beide: Stimmungsveränderungen, sozialer Rückzug, Schlafstörungen

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da sie den Betroffenen und Angehörigen Zeit gibt, sich auf die Krankheit einzustellen und rechtzeitig therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser können Symptome kontrolliert und die Lebensqualität erhalten werden.

Alzheimer-Erkrankung im Detail

Die Alzheimer-Krankheit entwickelt sich schleichend über mehrere Jahre hinweg. Im frühen Stadium zeigen sich leichte Gedächtnislücken und Schwierigkeiten bei komplexen Aufgaben. Das mittlere Stadium ist geprägt von deutlichen kognitiven Einschränkungen, Orientierungslosigkeit und dem Bedarf an täglicher Unterstützung. Im späten Stadium sind Betroffene vollständig pflegebedürftig und verlieren grundlegende Fähigkeiten wie Sprechen und Gehen.

Kognitive und Verhaltenssymptome

Neben dem charakteristischen Gedächtnisverlust treten Sprachstörungen, Probleme beim Planen und Entscheiden sowie räumliche Desorientierung auf. Viele Patienten entwickeln Verhaltensauffälligkeiten wie Unruhe, Aggressivität oder Depressionen. Besonders belastend für Angehörige sind oft nächtliche Unruhe und das sogenannte "Sundowning" - eine Verschlechterung der Symptome am Abend.

Zu den Hauptrisikofaktoren zählen hohes Alter, genetische Veranlagung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Präventive Maßnahmen umfassen regelmäßige körperliche Aktivität, geistige Herausforderungen, soziale Kontakte und eine gesunde Ernährung mit viel Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.

Parkinson-Erkrankung verstehen

Bewegungsstörungen und motorische Symptome

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die hauptsächlich das Bewegungssystem betrifft. Der Mangel an Dopamin in bestimmten Gehirnregionen führt zu charakteristischen motorischen Symptomen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen können.

Tremor, Steifheit und Gangstörungen

Die klassischen Parkinson-Symptome umfassen den Ruhetremor, der typischerweise in den Händen beginnt, Muskelsteifheit (Rigor) und verlangsamte Bewegungen (Bradykinesie). Gangstörungen zeigen sich durch kleine, schlurfende Schritte und Schwierigkeiten beim Richtungswechsel.

Nicht-motorische Symptome

Neben den Bewegungsstörungen treten häufig nicht-motorische Symptome auf, wie Schlafstörungen, Depressionen, kognitive Veränderungen und Riechstörungen. Diese können bereits Jahre vor den motorischen Symptomen auftreten.

Krankheitsprogression und Lebensqualität

Der Verlauf der Parkinson-Krankheit ist individuell unterschiedlich. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.

Medikamentöse Behandlung bei Alzheimer

Cholinesterase-Hemmer

Cholinesterase-Hemmer bilden die Grundlage der medikamentösen Alzheimer-Therapie. In deutschen Apotheken sind drei Wirkstoffe verfügbar: Donepezil, Rivastigmin und Galantamin. Diese Medikamente hemmen den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin im Gehirn und können so die kognitiven Funktionen stabilisieren oder deren Verschlechterung verlangsamen.

NMDA-Antagonisten

Memantin ist ein NMDA-Rezeptor-Antagonist, der bei mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz eingesetzt wird. Es reguliert die Glutamat-Aktivität im Gehirn und kann neuroprotektive Effekte haben.

Verfügbare Präparate und Anwendung

Deutsche Apotheken führen verschiedene Darreichungsformen dieser Wirkstoffe:

  • Donepezil: Tabletten und Schmelztabletten (5-10 mg täglich)
  • Rivastigmin: Kapseln, Lösung und Pflaster (6-12 mg täglich)
  • Galantamin: Kapseln und Retardkapseln (16-24 mg täglich)
  • Memantin: Tabletten und Tropfen (10-20 mg täglich)

Dosierung und Einnahmehinweise

Die Behandlung beginnt stets mit niedrigen Dosen, die schrittweise gesteigert werden. Die Einnahme sollte regelmäßig zu den Mahlzeiten erfolgen, um Magen-Darm-Beschwerden zu reduzieren. Eine kontinuierliche ärztliche Überwachung ist essentiell für den Therapieerfolg.

Parkinson-Medikamente und Therapieoptionen

Levodopa-Präparate und Kombinationen

Levodopa (L-DOPA) bildet das Fundament der Parkinson-Therapie und wird in Deutschland häufig mit Carbidopa oder Benserazid kombiniert. Diese Kombinationspräparate wie Madopar® oder Nacom® verbessern die Wirksamkeit und reduzieren periphere Nebenwirkungen. Retardformulierungen ermöglichen eine gleichmäßigere Wirkstofffreisetzung über den Tag.

Dopaminagonisten und weitere Therapeutika

Dopaminagonisten wie Pramipexol, Ropinirol oder Rotigotin (Pflaster) stimulieren direkt die Dopaminrezeptoren und können sowohl als Monotherapie in frühen Stadien als auch ergänzend zu Levodopa eingesetzt werden. MAO-B-Hemmer (Selegilin, Rasagilin) und COMT-Hemmer (Entacapon, Tolcapon) verlängern die Wirkdauer von Dopamin im Gehirn.

Therapieanpassung und Nebenwirkungsmanagement

Die Parkinson-Therapie erfordert eine individuelle Anpassung im Krankheitsverlauf. Häufige Herausforderungen umfassen:

  • Wirkungsfluktuationen und On-Off-Phänomene
  • Dyskinesien bei Langzeittherapie
  • Impulskontrollstörungen bei Dopaminagonisten
  • Orthostatische Hypotonie und Übelkeit

Eine engmaschige ärztliche Betreuung und pharmazeutische Beratung sind essentiell für den Therapieerfolg.

Unterstützende Pflege und Beratung

Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine

Vitamin D, B-Komplex-Vitamine und Coenzym Q10 können bei neurodegenerativen Erkrankungen unterstützend wirken. Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien wie Vitamin E werden häufig empfohlen. Die Einnahme sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Umfassende Apothekenberatung

Unsere pharmazeutische Beratung umfasst die korrekte Medikamenteneinnahme, Wechselwirkungsprüfung und praktische Alltagshilfen. Wir bieten:

  • Medikamentendispenser und Erinnerungshilfen
  • Beratung zu ergonomischen Hilfsmitteln
  • Unterstützung bei der Kommunikation mit Ärzten
  • Angehörigenberatung und Schulungen

Weiterführende Unterstützung

Wir vermitteln Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Pflegediensten und spezialisierten Neurologen. Die Deutsche Parkinson Vereinigung und Alzheimer Gesellschaft bieten wertvolle Ressourcen für Betroffene und Angehörige in ganz Deutschland.

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